BioNord: Volle Gänge trotz Traumwetter
4.260 Fachbesucher + (0,2%) und 432 Aussteller (+8%) erlebten am Sonntag, dem 15. Oktober eine dynamische und lebendige BioNord in Hannover. „Dass trotz des perfekten, spätsommerlichen Wetters und des Wahlsonntags so viele Fachbesucher ihren Weg auf die BioNord genommen haben, zeigt die Bedeutung der Veranstaltung für die BioBranche“, zeigt sich Veranstalter Wolfram Müller zufrieden. Neuheiten aus den Bereichen Bio-Lebensmittel, Naturkosmetik und Nahrungsergänzung fanden die Besucher übersichtlich am Neuheitenstand präsentiert. Um ihn herum gruppierte sich der MacherMarkt mit jungen Bio-Firmen und ihren Sortimenten.
Wie das inhabergeführte Naturkostfachgeschäft dem derzeitigen strukturellen Umbruch im Bio-Fachhandel begegnen und sich optimal im Markt präsentieren kann, war Thema der Podiumsdiskussion „Zwölf Uhr mittags“: Vertreter aus Naturkost-Groß- und Einzelhandel (Hans Stäudle, Naturkost Bothfeld, Nina Schritt, Kornkraft, Jonathan Viedt, Guten Morgen Laden und Jan Timm, Naturkost Nord) erörterten unter anderem die Rolle der Sortimentsgestaltung für die Laden-Identität. Die Rolle von Bio-Handelsmarken, die zwar Preiseinstieg bieten, aber keinen Rückschluss auf Hersteller und Herkunft der Rohstoffe zulassen, wurde dabei ebenso beleuchtet wie die zunehmende Verfügbarkeit von „Verbandsware“ für den konventionellen Lebensmitteleinzelhandel: Einerseits verliere dadurch der Bio-Fachhandel ein Alleinstellungsmerkmal. Wenn man aber, wie die Bio-Pioniere, angetreten sei, um „Bio für alle“ zu erreichen, müsse man mit solchen Situationen konstruktiv umgehen können. Einig waren sich die Teilnehmer darin, dass die Identität des Fachgeschäfts letztlich in der Sortimentsauswahl des Inhabers wesentlich mitbegründet wird – und dass Bio-Kunden ihrer Einkaufsstelle vertrauen wollen. Für Elke Röder, Geschäftsführerin Bundesverband Naturkost Naturwaren (Schirmherr der BioMessen) steht fest: „Der inhabergeführte Naturkosteinzelhandel ist Garant der Bio-Vielfalt. Diese Stärke gilt es weiter auszubauen, so dass unsere Kundinnen und Kunden in einem hundertprozentigen Sortiment echter Bio-Vielfalt auswählen können.“
Bio-Geschmack erleben: Bio-Spitzenkoch Alfred Fahr zeigt wie‘s geht
Ein weiterer Anziehungspunkt für die Fachbesucher, von denen auf den BioMessen durchschnittlich zwei Drittel direkt im Einzelhandel tätig sind, war die Kochbühne, auf der Bio-Spitzenkoch Alfred Fahr Bio-Genuss direkt erlebbar machte. Auf der Sonderfläche Reformwaren unter unter Schirmherrschaft der Reformhaus eG präsentierten sich Anbieter zertifizierter Reformwaren. In einer Ausstellung im Foyer zu „130 Jahre Reformhaus“ konnten sich Fachbesucher über Anfänge und Entwicklung der Reformhäuser von 1887 bis heute informieren. Zum Mitmachen ermunterte die Rapunzel Naturkost-Initiative FoodPrint: Hier konnten die Besucher mit ihrem farbigen Fußabdruck ein Zeichen für Saatgutvielfalt und eine gentechnikfreie Welt setzen. Bereits am 14.10. hatte bei Hannover der Bioland-Partnerkongress getagt, der im jährlichen Wechsel zeitlich angebunden an die BioNord oder BioSüd stattfindet.
Viel Input für die Fachbesucher, zufriedene Aussteller am Ende des Messetags in der sonnendurchfluteten Halle: „Die BioNord war ein gelungener Abschluss für die BioMessen 2017. Wir freuen uns darauf, auch 2018 als Kommunikationsplattform und und Bühne Akzente für die deutsche Bio-Branche zu setzen“, blickt BioMessen-Veranstalter Matthias Deppe voraus.
BioMessen Termine 2018
BioOst/Berlin 22. April
BioWest/Düsseldorf 29. April
BioNord/Hannover 9. September
BioSüd/Augsburg 23. September
Über die BioMessen
Die BioMessen sind eine Angebots- und Kommunikationsplattform für die Akteure der deutschen Bio-Branche. Sie richten sich ausschließlich an Fachbesucher, u.a. aus Naturkost- und Reformwarenhandel, Bio-Supermärkten, selbstständigem Einzelhandel/Spezialitätenhandel, Gastronomie- und Großverbraucher. Aussteller sind sowohl die bundesweiten Lieferanten des Bio-Fachhandels aus den Bereichen Bio-Lebensmittel und Naturkosmetik sowie der entsprechende Großhandel. Hinzu kommen regionale Anbieter wie zum Beispiel Winzer, Käsereien, Imker. Mit individuellen und authentischen Produkten leisten diese oft handwerklich arbeitenden Betriebe einen unverzichtbaren Beitrag zur Vielfalt und Lebendigkeit des qualitativ hochwertigen Angebots im Fachgeschäft. Auf Gemeinschaftsflächen präsentieren sich die Anbauverbände des ökologischen Landbaus (u.a. Bioland, Biokreis, Demeter, Naturland) mit zahlreichen Unterausstellern. Angebote aus dem Reformwarenbereich werden auf der Sonderfläche ReformWelt unter Schirmherrschaft der Reformhaus eG gebündelt. Alle auf den BioMessen ausgestellten Produkte unterliegen klaren Kriterien und Zertifizierungsanforderungen. Diese orientieren sich an den Sortimentsrichtlinien des Bundesverbands Naturkost Naturwaren BNN e.V., der auch Schirmherr der Veranstaltung ist.
Alle vier BioMessen sind klimaneutral. Dabei beschreiten die Veranstalter mit einem Pilotprojekt neue Wege: Die klimaschädlichen Emissionen, die durch den Betrieb der Messehallen, An- und Abreise der Besucher usw. entstehen, werden durch Humusaufbau auf Betrieben des ökologischen Landbaus in Deutschland kompensiert. Dabei investieren die teilnehmenden Höfe in gezielte Maßnahmen wie Fruchtfolge, Kompostwirtschaft und „sanfte“ Bodenbearbeitung. Dadurch wird zusätzlich fruchtbarer Humus aufgebaut, der klimaschädliche Gase bindet.