Der Wonne-Monat Mai - warum eigentlich Wonne-Monat?
„Wonne“ gilt als Synonym, aber auch als Steigerung des Wortes „Freude“. Der Mai wird als der Monat im Frühling angesehen, der die meiste Freude und positive Veränderung mit sich bringt. Dichter, Sänger und Liedermacher besangen den fünften Monat des Jahres als den Zeitpunkt, an dem endlich das Leben in der Natur zu sprießen beginnt. Eigentlich auch kein Wunder, denn kennen wir nicht alle das Gefühl der guten Laune beim ersten, kräftigen Sonnenschein, dem schönen Gefühl, den Blättern an Bäumen und Blumen beim Sprießen zu sehen? Der Duft nach Frühling, überall… eigentlich.
Aber in diesem Jahr ist irgendwie vieles anders. Der März war rekordverdächtig und brachte die ersten Temperaturen über 20 Grad und ließ auf einen wunderschönen, langen Frühling hoffen. Der April und die Zeit um Ostern haben dann ihre ungestüme Seite gezeigt, mit eisigen Temperaturen, die vielen Obst- und Gemüsebauern das Fürchten gelehrt haben. Ein Großteil der Apfel- und Kirschblüte ist den stark schwankenden Temperaturen zum Opfer gefallen, was wir Verbraucher zum Teil erst im zweiten Halbjahr diesen Jahres zu spüren bekommen werden. Der Bedarf an regionalem Obst wird teilweise schwer abzudecken sein. Das ganze Ausmaß wird sich aber erst in den nächsten Wochen zeigen – wir werden berichten.
Endlich wieder Spargelzeit! Aber warum ist sie zeitlich begrenzt?
Gefühlt beginnt in der heutigen Zeit die Spargelsaison jedes Jahr eine Woche früher. Vor über 20 Jahren, in den Zeiten vor Folien und Biogasanlagen, war der Spargelbauer sehr vom Wohlwollen Petrus abhängig. Temperaturen, wie dieses Jahr im April und Mai, hätten für viele Landwirte einen richtigen Fehlstart und große finanzielle Einbußen bedeutet. Viele Bio-Anbieter ernten noch heute ohne wärmende Hilfsmittel, und sind damit klar im Nachteil. Die Saison ist somit unvorhersehbar, meistens kurz und definitiv zeitlich limitiert, also bleibt nicht viel Zeit, das kostbare Weiß aus den Dämmen Norddeutschland zu stechen. Aber warum ist die Spargelsaison eigentlich immer pünktlich zum 24. Juni beendet? Der 24. Juni ist der Johannistag, der bei vielen Landwirten, Gastronomen, aber auch Gourmets im Kalender als rotes Kreuz markiert ist „ein letztes Mal leckeren Spargel ernten, anbieten und essen!“. Dieser Tag, rund um den kalendarischen Sommeranfang, gibt der Spargelpflanze ausreichend Zeit, kräftig durchzuwachsen und einen dichten grünen Busch zu bilden. Ab dem Johannistag sind es in der Regel noch mindestens 100 Tage bis zum ersten Frost und somit genug Zeit, um Kraft für das neue Jahr zu sammeln.
Wir wünschen einen guten Appetit.
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